Folgende Themen waren auf dem digitalen Marktplatz vertreten:
1. Eltern Beraten Eltern (Eltern Beraten Eltern e.V.)
Wenn sich Eltern oder Kitas an uns wenden, gibt es meist viele offene Fragen. Manchmal geht es um Grundsätzliches („Wie kann Inklusion in unserer Einrichtung funktionieren?“), manchmal um scheinbare Kleinigkeiten („Weil der Therapiestuhl so klobig ist, muss mein Sohn immer an einem Extra-Tisch sitzen!“). Immer geht es jedoch auch um Annäherung und gegenseitiges Verstehen. Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e.V. berät seit 35 Jahren berlinweit und behinderungsübergreifend Eltern und Fachkräfte zu allen Belangen rund um das Thema Behinderung. Alle Mitarbeitenden kommen aus unterschiedlichen Professionen und haben ein Kind mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung. Wir hoffen, durch unseren persönlichen Zugang Berührungsängste abbauen und gegenseitige Neugier entstehen zu lassen.
Referentinnen:
Andrea Häfele, Erziehungswissenschaftlerin/Kulturwissenschaftlerin M.A., Facherzieherin für Integration, Inklusionscoach. Drei Kinder („Wir sind schon Jugendliche…“), eins mit 47, zwei mit 46 Chromosomen.
Franzisca Teske, Dipl.-Sozialpädagogin und Systemische Begleiterin. Zwei Kinder, eins geht zur Schule und eins in die Kita. Beide Kinder haben so ihre Eigenheiten, eins bekam eine dafür passende Diagnose.
2. Kita- Sozialarbeit (SozDia)
Kindertagesstätten sind Schlüsselorte in der Entwicklung von Kindern. Durch die tägliche Begegnung bieten sie den Fachkräften weitreichende Einblicke in die Lebenssituation der Familien, beobachten Veränderungen und Problemlagen – auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene. Die Verankerung von Sozialarbeit an Kitas eröffnet folglich einen wertvollen, niedrigschwelligen Zugang um Familien präventiv zu unterstützen, den Kinderschutz zu wahren und neben ressourcenaktivierender Elternarbeit auch als Beratungs- und Ansprechperson in der Kita zu wirken. Im Rahmen des Modellprojektes erleben wir schon jetzt, wie gewinnbringend die Einbindung von Sozialarbeit an Kitas ist – für Fachkräfte, Eltern und die Kinder.
Referentinnen:
Katharina Schmidt, SozDia Stiftung Berlin, Sozialarbeiterin in dem Projekt „Sozialarbeit an Kitas“
Nina Kirch, SozDia Stiftung Berlin, Geschäftsleitung,
3. Corona-Kita Studie
Die Corona-KiTa-Studie beobachtet seit Mail 2020, wie Kitas in der Pandemie ihr Angebot aufrecht erhalten, wie die stufenweise Öffnung gelingt und mit welchen Herausforderungen dies für Familien, Kita-Leitungen und das pädagogische Personal verbunden ist. Ausgewählte Ergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.
Referent: Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Leiter der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München.
4. „Sicher und nachhaltig mobil in der Kita“
Tipps für eine selbstständige und sichere Mobilität von Kindern für Eltern und praxisnahe Anregungen für eine nachhaltige Mobilitätsbildung im Elementarbereich. Das Auto als Verkehrsmittel, auch für kurze Wege, ist für eine Mehrheit der Deutschen selbstverständlich. Schon Kinder legen heute die meisten ihrer Wege im Auto zurück. Spaß beim Fahrrad- und Rollerfahren, selbstständig in Dorf und Stadt unterwegs zu sein, stressfreie Bus und Bahnfahrten, bei denen die Eltern Zeit für ihre Kinder haben – all dies sind Erfahrungen, die Kinder heute immer seltener sammeln können. Dabei haben gerade Kinder Spaß an der eigenen Bewegung. Ohne die Möglichkeit, sich zu bewegen, geht diese Freude jedoch schnell verloren. Der VCD macht sich deshalb dafür stark, Kindern die Möglichkeit zu geben, zunehmend selbstständig und sicher unterwegs zu sein.
Referentin: Anika Meenken, Sprecherin für Mobilitätsbildung beim ökologischen Verkehrsclub VCD
5. KEBiK (Kompetente Eltern für die Bildung ihrer Kinder)
Das Projekt „KEBiK – Kompetente Eltern für die Bildung ihrer Kinder“ findet im Rahmen des Förderprogramms „Demokratie leben!“ statt. Träger ist das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe e.V. (bbt). Ziel ist es, Eltern mit Einwanderungsgeschichte in ihren Kompetenzen für die Bildungsbegleitung ihrer Kinder zu stärken, Informationen zum deutschen Bildungssystem mehrsprachig zu vermitteln und auf bereits bestehende Angebote vor Ort aufmerksam zu machen. Dafür wurde eine Interseite entwickelt, welche über Fragen rund um das Thema Bildung (bspw. Kita-Platzsuche, Schulwechsel, u.v.m.) in mehreren Sprachen informiert. Daneben wird auf der Internetseite auch eine mehrsprachige Online-Beratung angeboten. Die Beratung verweist auf lokale Elterninitiativen oder Beratungsstellen, um sich dort beraten zu lassen oder um sich in der Elternarbeit zu engagieren. Das Angebot wird Mitte des Jahres online gehen.
Moderation: Freya Frost, Projektleitung KEBiK
6. Digitale Kita mit der HABA Digitalwerkstatt (angefragt)
Unsere Kinder – aber auch ihre Eltern – sind von neuen Medien im Alltag umgeben und die Geschwindigkeit des technologischen Wandels nimmt immer weiter zu. Bereits in der Kita kann eine interessierte und kompetente Begleitung dabei helfen, Medienkompetenz zu fördern. Sachverstand, Kreativität und Spaß ermöglichen einen produktiven und gestalterischen Umgang mit den neuen Medien und der dahinter liegenden Technologie, was in hohem Maße zum Begreifen und Formen der tagtäglichen Umwelt der Kinder führt.
Dieser einstündige Workshop richtet sich an Fachkräfte und Interessierte, die erfahren möchten
- warum digitale Bildung schon im Vorschulalter sinnvoll ist
- welche kreativen Möglichkeiten Tablets als Teil des Vorschul-Programms bieten
- was die Digitalwerkstatt Box ist
- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten es für Kita-Fachkräfte gibt
- wie digitale Bildung auch ohne Geräte umsetzbar ist
7. Regenwürmer, Plastik und Kastanien: Entdecken und Forschen im Alltag begleiten
Haben Sie Ihr Kind auch schon einmal dabei beobachtet, wie es sich intensiv mit scheinbar banalen Dingen des Alltags wie Regenwürmern, (Plastik-)Verpackungen oder Kastanien auseinandergesetzt hat? Die Stiftung Haus der kleinen Forscher unterstützt Kinder beim entdeckenden und forschenden Lernen und knüpft dabei stets an die Fragen und Beobachtungen der Kinder an. So fördert sie die alltägliche Begegnung mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie mit Fragen der Nachhaltigkeit. Erhalten Sie Einblick in unseren pädagogischen Ansatz und diskutieren Sie mit uns, wie Partizipation und Gerechtigkeit als gelebte Konzepte in der Kita umgesetzt werden können.
Referentin: Elisabeth Aimer (Dipl.-Päd.) arbeitet seit drei Jahren für die Stiftung Haus der kleinen Forscher im Bereich Inhalte und Fortbildung. Sie hat zuletzt ein Bildungsangebot zu Magnetismus entworfen und freut sich nun besonders, im Team Bildung für nachhaltige Entwicklung Fragen zu nachhaltigem Konsum, Partizipation und Gerechtigkeit bearbeiten zu dürfen. Vorher ist sie in drei Jahren von Australien nach Deutschland geradelt. Warum? Na schneller ging‘s eben nicht.
8. Vielfalt und Mitbestimmung in der Kita leben
Jedes Kind ist einzigartig und sollte mit seinen individuellen Eigenschaften und Bedürfnissen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Durch altersgerecht gestaltete Mitbestimmung im Kita-Alltag erfahren Kinder ihre eigene Selbstwirksamkeit. Dies stärkt zum einen ihre Resilienz und sie erlernen zum anderen demokratische Prozesse von Anfang an. Wie Beteiligung von Kindern umgesetzt, Vielfalt geschätzt und die Rechte von Kindern geachtet werden, zeigen wir Ihnen in einem Kurzfilm des Deutsches Kinderhilfswerkes zum Projekt „bestimmt bunt“ (2017-2019). Anschließen sind Sie zum Austausch über das Thema/den Film herzlich eingeladen und wir möchten Ihnen auch die Praxismaterialien des Deutschen Kinderhilfswerkes zu Kinderrechten in der Kita vorstellen.
Referentin: Stefanie Gollmer, Fachstelle Kinderrechtebildung, Deutsches Kinderhilfswerk e. V.
9. „Sport digital – Mehr Bewegung im Quartier“: Kinder und Jugendliche mit digitalen Angeboten zu Bewegung motivieren
Als die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 weite Teile des Lebens in die eigenen vier Wände verlagerte, hatte der Basketballklub ALBA BERLIN eine Idee: Wenn die Kinder nicht zum Sport kommen können, dann kommt der Sport jetzt eben zu den Kindern. Und zwar direkt ins Wohnzimmer: ALBAs tägliche Sportstunde wurde auf YouTube zu einem riesigen Erfolg.
Mittlerweile ist aus dieser digitalen Sportidee ein ganzes Modellprojekt erwachsen, das vom Bundesinnenministerium gefördert wird und unter dem Namen „Sport digital – Mehr Bewegung im Quartier“ das Ziel verfolgt, Kindern und Jugendlichen einen leichteren Zugang zu Sport zu vermitteln. Neben Sport macht Spaß, dem Nachfolger von ALBAs täglicher Sportstunde, umfasst das Projekt nun auch Fortbildungen für Pädagog*innen sowie eine eigene Online-Mediathek, die Erklärungsvideos und digitale Lehrmaterialien für Bewegung in Kitas, Schulen und Vereinen bereithält.
Referentin: Lena Flöttmann, Leiterin für Kitasport des ALBA BERLIN Basketballteams
10. „Zu Fuß zur Kita“ (BUND Berlin e.V.)
Der BUND setzt sich für die Verkehrs- und Klimawende ein. Das fängt schon bei den Kindern an, die ihre Wege selbstständig, umweltfreundlich und sicher zurücklegen können.
In unserem Projekt stehen die Kinder im Vordergrund: der Verkehr soll sich den Kindern anpassen und nicht umgekehrt!
Mit unserem Projekt „Zu Fuß zur Kita und zur Schule“ unterstützen wir Berliner Kitas und Schulen, Aktionstage durchzuführen und das Thema nachhaltige und selbstständige Mobilität dauerhaft in den Kita- bzw. Schulalltag zu integrieren. Dabei setzen wir auf gute Beratung und stellen Ihnen Material für Ihre Aktivitäten vor Ort zur Verfügung.
Referentin: Katharina Sellmair, Zu Fuß zur Kita und zur Schule – Mobilitätsbildung, BUND Berlin e.V.
11. Digitale Medien in Kindertageseinrichtungen
Digitalität ist gesellschaftliche Realität. Kindertageseinrichtungen haben die Aufgabe, der nachwachsenden Generation grundlegende Kompetenzen, Werte und soziale Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben – dazu gehört auch die Mündigkeit in einer digitalisierten Gesellschaft. Wir müssen das gesamte System der Kindetagesbetreuung auf diese hybride Wirklichkeit hin prüfen und auf allen Ebenen begleiten und unterstützen. Deshalb fordert der KTK-Bundesverband einen Digitalpakt Kita. Im Workshop wollen wir mit Ihnen unsere politischen Forderungen diskutieren. Das Positionspapier des KTK-Bundesverbandes zu Digitalen Medien in der Kita finden Sie hier.
Referentin: Lena Przibylla, Referentin der Geschäftsführung im Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK-Bundesverband) mit knapp 8.000 Mitgliedseinrichtungen
12. Temporäre Spielstraßen
Einen Nachmittag pro Woche kein Autoverkehr, sondern Platz auf der Nebenstraße für Rollschuhe, Straßenkreide, Nachbarschaftsklatsch, Hüpfspiele… Initiiert und durchgeführt von Anwohner*innen nach unkomplizierter Genehmigung durch die Behörden – das ist die einfache Idee der temporären Spiel- und Nachbarschaftsstraße. Mehr dazu in im Workshop.
Referentin: Cornelia Dittrich, Koordinatorin des Berliner Bündnis Temporäre Spielstraßen
13. Fördermöglichkeiten der Stiftung Bildung
Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung unterstützt niedrigschwellig und unbürokratisch ehrenamtliches Engagement rund um Kita- und Schulfördervereine. Kitas und deren Fördervereine sind herzlich eingeladen die unbürokratische Projektförderung Chancenpatenschaften zu nutzen, über die Aktivitäten für Kitakinder ab vier Jahren mit unterschiedlichen Teilhabechancen realisiert werden können: Mehr Informationen zu den Patenschaften Konkret sind das Garten- oder Sportprojekte, Ausflüge oder Projektwochen. Darüber hinaus bietet die Stiftung Bildung weitere Förderfonds speziell für Engagierte rund um Kitas an: Zur Antragsstellung
Referentin: Tara Grimm, Stiftung Bildung, Programmreferentin Chancenpatenschaften
14. Elternvertretung auf Länderebene – Was bedeutet das?
Viele Eltern kennen Elternabend in der Kita und auch Wahlen zur Elternvertretung. In der Kita geht es dann meist um die Organisation von Festen oder Aktionstagen aber auch um die Vertretung der Elterninteressen. Weiterführend gibt es aber auch Elternvertretungen auf Bezirks- oder Kreisebene, auf Bundesland oder Bundesebene. Wer sich für die Organisation der Elternvertretung in seinem Bundesland interessiert, kann hier mit aktiven Elternvertreter:innen sprechen und sich inspirieren lassen.
Referent:innen: Elternvertretungen aus Schleswig-Holstein, Hessen, Hamburg und Baden-Würthemberg
15. Bildung partizipativ gestalten mit der Initiative Neues Lernen e.V.
Unsere Gesellschaft ändert sich ständig und mit ihr die Anforderungen und Erwartungen an Bildung, vor allem an Schulen. Zugleich wachsen neue Generationen, neue Menschen mit neuen Ideen, Zielen und Bedürfnissen heran. Diesem Wandel müssen Schulen und andere Bildungsorte sich stellen und sich weiterentwickeln. Die INL hilft Organisationen dabei, ihren individuellen Anforderungen und Zielen gerecht zu werden, umsetzbare und nachhaltige Lösungsideen zu entwickeln und eine Kultur des lebenslangen Lernens zu unterstützen.
16. Kidical Mass – Sprachrohr, Vernetzerin und Lobby der #FahrradGeneration
Bei den bunten Fahrraddemos der Kidical Mass erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Beim Kidical Mass Aktionswochenende 2020: Platz da für die nächste Generation! haben über 22.000 kleine und große Radfahrende in ganz Deutschland und darüber hinaus für fahrrad- und kinderfreundliche Städte demonstriert.
Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Sie gibt den Kindern eine Stimme im Verkehr, zeichnet ein positives Zukunftsbild, vernetzt und mobilisiert Alt und Jung über die Grenzen der Radszene hinaus.
Wir berichten euch von unseren Aktionsformen und den Plänen für ein Aktionswochenende im September 2021. Seid dabei, die Dinge ins Rollen zu bringen!
Referent*in: Simone Kraus & Steffen Brückner, Kidical Mass Köln, Initiator*in und Koordinator*in des Kidical Mass Aktionswochenendes